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Incubus Leben in einer Welt von Superkraft-Nutzern-Chapter 50: Er gehört mir
Chapter 50: Er gehört mir
Sie wusste nicht, dass er es gewesen war.
Sie hatte die zerbrochene Kette nie gesehen.
Alles, was sie wusste, war, dass jemand etwas gesehen hatte, das er nicht hätte sehen sollen. Ihr Mana war zu niedrig gewesen. Ihre Illusion zu dünn. Und der Schutzzauber hatte ausgelöst.
Sie hatte das Aufflackern in jener Nacht gespürt – scharf und plötzlich, wie ein stiller Alarm, der in ihrem Hinterkopf läutete. Es war kurz, aber stark. Eine Warnung, dass jemand hinter den Schleier geblickt hatte.
Jetzt, Jahre später, ergab alles einen Sinn.
Sie starrte auf ihr Spiegelbild im Fenster. Ihre goldenen Augen wirkten ruhig, aber hinter dieser Ruhe lag etwas Kälteres. Härteres.
"Natürlich war er es," flüsterte sie.
Alles passte jetzt zusammen: das seltsame Verhalten, die plötzliche Besessenheit, die Art, wie er versuchte, seinen eigenen Sohn zu benutzen, um näher zu kommen, und die stille Manipulation im Hintergrund.
Sie stand langsam auf, ihre Stimme leise und gleichmäßig.
"Beim nächsten Mal werde ich es nicht durchgehen lassen."
Ihre goldenen Augen wurden schärfer.
"Und wenn er es noch einmal versucht... werde ich dafür sorgen, dass er es bereut, überhaupt geboren worden zu sein."
Sie wandte sich vom Fenster ab und ging zurück zu ihrem Platz. Der Tee war längst kalt geworden, aber das war ihr egal. Ihre Gedanken waren bereits woanders.
Ihr Blick fiel auf den digitalen Bildschirm auf dem Kaffeetisch. Die Außenkamera lief noch.
Sie tippte einmal auf den Bildschirm.
Die Ansicht wechselte zu den Eingangstoren der Villa.
Und da war er.
Ethan.
Er stand in der Nähe des Tores, gerade als das Auto wegfuhr. Das sanfte Licht der Straßenlaternen umrahmte ihn, während er dort ruhig stand, die Schultern entspannt.
Er hatte keine Ahnung, welches Chaos hinter seinem Rücken kreiste.
Sie beobachtete ihn schweigend.
Er war in sich selbst hineingewachsen. Größer. Standfester. Aber seine Augen trugen immer noch dasselbe ruhige Licht. Diese stille Stärke.
Ihr Gesichtsausdruck wurde ein wenig weicher.
"Du hast wirklich keine Ahnung, oder?"
Das war nicht seine Schuld.
Er war nie das Problem.
Aber diejenigen, die versuchten, ihn zu benutzen?
Sie hatten einen Fehler gemacht.
Er gehörte ihr.
Und jeder, der es wagte, das anzurühren, was ihr gehörte...
Sie würden früher oder später lernen, dass manche Grenzen niemals überschritten werden sollten.
Sie tippte noch einmal auf den Bildschirm und ließ die Kameraansicht auf ihrem Sohn verweilen.
Dann lehnte sie sich in ihren Sitz zurück, das Leuchten des Bildschirms spiegelte sich in ihren purpurnen Augen.
Draußen ging der Tag leise in die Nacht über.
Der Sturm in ihrem Herzen legte sich langsam zur Ruhe. Es gab nichts mehr zu sagen, noch nicht. Aber die Nacht gehörte zumindest dem Frieden... und der Familie.
Inzwischen war die Sonne bereits unter der Skyline versunken, als Ethans Auto vor dem Eingangstor vorfuhr.
Der Himmel hatte sich in ein tiefes Marineblau verwandelt, mit nur einer dünnen Spur von Violett, die sich am Horizont entlangzog. Die Straßenlaternen flackerten nacheinander auf und erleuchteten die ruhige Nachbarschaft.
Ethan stieg aus dem schwarzen Auto aus, die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken hinter ihm. Seine Tasche hing über einer Schulter.
Er hielt für einen Moment inne, streckte seinen Nacken und blickte zum Haus hinauf.
Die Villa stand groß und friedlich da. Modernes Design, sanfte Beleuchtung und breite Glasfenster, die von innen warm leuchteten. Für die meisten Menschen sah es wie ein Traumhaus aus.
Für Ethan war es einfach nur Zuhause.
Er atmete aus und ging den Steinweg zur Haustür hinauf.
Ein plötzlicher Schimmer von silbernem Haar und Aufregung stürmte auf ihn zu.
"Ethan!"
Bevor er überhaupt reagieren konnte, warf sich jemand direkt in seine Arme.
"Whoa—!"
Er fing die Gestalt instinktiv auf, seine Arme umschlangen eine schlanke Taille, während ihre Beine sich fest um ihn schlangen.
Der Schwung drückte ihn einen Schritt zurück, und die beiden drehten sich leicht durch die Kraft.
Einmal.
Zweimal.
Dann hielten sie an.
Seine Tasche rutschte von seiner Schulter und landete mit einem leisen Aufprall auf dem Steinweg.
Das Mädchen klammerte sich fest an ihn, das Gesicht in seiner Schulter vergraben. Ihr weiches silbernes Haar kitzelte seine Wange, und der Duft ihres Parfüms – süß und kühl – umhüllte ihn wie eine warme Decke.
Nur eine Person überfiel ihn jemals so.
"...Isabella," sagte er mit einem kleinen Lachen, als er endlich wieder zu Atem kam.
"Ich habe dich vermisst, Dummkopf," flüsterte sie, ohne loszulassen.
Ihre Stimme war neckend, aber es gab keine Möglichkeit, die echte Wärme darin zu verbergen.
Er lächelte, seine Arme hielten sie immer noch. "Ich habe dich auch vermisst, Schwester."
"Du hast gesagt, du wärst vor dem Mittagessen zu Hause," sagte sie und hob den Kopf, um ihn anzuschmollen.
"Ich weiß, ich weiß. Ich wurde aufgehalten."
"Aufgehalten?" Sie verengte ihre Augen, während sie sich immer noch an ihn klammerte. "Warst du mit einem anderen Mädchen zusammen?"
Ethan lachte leise. "Vielleicht. Vielleicht sogar mit mehreren."
Ihre Augen weiteten sich leicht. "Ernsthaft?"
Er grinste. "Hey, ich bin ehrlich. Aber ich bin trotzdem zu dir nach Hause gekommen, oder?"
Sie blinzelte, ihre Wangen wurden etwas rosa, dann lächelte sie und legte ihr Kinn wieder auf seine Schulter.
"Hmph... Schmeichler."
Sie drückte ihn leicht. "Du solltest besser nicht vergessen, wer deine Lieblingsperson ist."
"Unmöglich," flüsterte er zurück.
Schließlich setzte er sie sanft ab, und sie landete anmutig und richtete ihr Kleid, als wäre nichts passiert. Ihre Hand hielt immer noch seinen Ärmel fest, als wäre sie noch nicht bereit, loszulassen.
Er betrachtete sie jetzt richtig – silbernes Haar, das über ihre Schultern floss, leuchtend violette Augen voller Emotionen, makellose blasse Haut und diese schelmische Kurve ihrer Lippen, die ihn immer zum Lächeln brachte.
Bevor er noch etwas sagen konnte, rief eine andere Stimme aus dem Inneren des Hauses.
"Oh? Ist er endlich aufgetaucht?"
Eine zweite Gestalt lehnte sich aus dem Flur – Liliana, die grinste, als hätte sie gewartet.
"Hat ja lange genug gedauert, kleiner Bruder."
"Hey, du sagst das, als hätte ich euch im Stich gelassen," sagte Ethan und verdrehte die Augen.
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Hey, alle zusammen!
Ich hoffe, ihr hattet bisher viel Spaß mit dem Roman! Nur eine kleine Vorwarnung – dieses Kapitel markiert das Ende meines Vorrats, weshalb ich in letzter Zeit 3 Kapitel pro Tag veröffentlichen konnte.
Von hier an wird es etwas langsamer vorangehen. Ich werde an Wochentagen auf 1 Kapitel und an Wochenenden auf 2 Kapitel umstellen.
Keine Sorge, ich schreibe weiterhin! Ich passe nur das Tempo besser an. Ich habe auch einige Dinge für die Privilegstufen vorbereitet und werde damit beginnen, sobald ich Rückmeldung erhalte!
Vielen Dank, dass ihr bei mir bleibt und eure Unterstützung zeigt. Ihr seid alle großartig!
Autor